Counter / Zähler
Abgleich

Hauptabgleich, ZF/PLL

Ein genereller Abgleich ist je nach Gerät sicher nicht verkehrt und in Anbetracht der 80 Kanäle in einigen Punkten einfach notwendig.

Als erstes ... Die Messmittel!
Gut ist ein Oszilloskop und wenn dessen Bandbreite nicht reicht, ein HF-Tastkopf, um HF-Pegel abbilden zu können.
Wer kein Oszilloskop hat, kann mit dem HF-Tastkopf auch am Multimeter die Pegel messen.
Ein Frequenzzähler, der an den entsprechenden Punkten möglichst lose angekoppelt wird, um die zu messende Frequenz nicht zu verziehen. Eine Auflösung von 0,1 kHz reicht für AM/FM aus.
Für viele Messungen ist auch ein frei durchstimmbarer SSB-Empfänger mit 2 VFO (VFO A auf USB, VFO B auf LSB) gut verwendbar, besonders wenn er so bis 40 bzw. 50 MHz geht. Hiermit kann man dann schnell die zu messende Frequenz vermitteln. Wenn auf USB (minus 1kHz) und LSB (plus 1kHz) der gleiche Ton hörbar ist, stimmt die Frequenz dann super-exakt und mehr als genau genug für AM und FM. Vorausgesetzt natürlich, dass der SSB-RX auch recht genau ist.

Punkt 1, die Basis der PLL auf 10,240 MHz.
Oszilloskop an dem schwarzen geschirmten Kabel neben dem Filter L901 anschliessen und das Filter auf maximalen Pegel abgleichen, dann erst mit VC901 auf genaue Frequenz.

Punkt 2, der PLL-Mischquarz 36,380.
Mit HF-Tastkopf am MP901 auf maximalen Pegel bringen und danach mit TR902 auf genaue Frequenz einstellen.

Punkt 3, der Sende-Quarzoszillator 10,695 MHz
Hier hat der TR903 nur noch wenig Wirkung, aber wie im FM-Umbau bereits beschrieben, mit den neuen C941 (100pF) und C940 (82pF) liegt man meist schon sehr gut. Diese evtl. noch etwas variieren und auch der Punkt wäre abgehakt.

Punkt 4, der VCO.
Mit einem Multimeter an MP902 auf Kanal 1 die VCO-Spannung auf ca. 2,5 Volt einstellen und prüfen, ob die PLL auf Kanal 40 und 41 (das sind ja die Bandgrenzen) noch sicher rastet. Wenn nicht, an der nicht-rastenden Bandgrenze leicht nachgleichen, bis die PLL rastet. Andere Bandgrenze prüfen! Aber der Bereich sollte absolut reichen um 80 Kanäle + Alpha-Kanäle sicher abzudecken.
Wer am MP902 ein Oszilloskop anschliesst, sieht sofort die Tendenz und die Nachstimmversuche der PLL. Wenn man über die Kanäle dreht, sieht man eine steigende bzw. fallende DC und wer probehalber am Dummy auf TX schaltet, sieht, ob HF-Ausgang da ist.
Kann die PLL nicht rasten, dann gibts auch keine HF! Wenn die PLL nicht rasten kann, dann geht Pin4 des IC auf low, und über T908 wird der Sendeoszillator "beerdigt", weil er keine Betriebsspannung mehr hat, auch das kann man messen.
Der VCO hat noch einen zweiten, nachgeordneten Kreis auf der Hauptplatine, das ist der L 10, (rot). Er wird bei Empfang eines schwächeren Signales auf Bandmitte auf Maximum gezogen. Sollte hier kein Maximum zu finden sein, dann sollte man das im TX-Bereich noch einmal versuchen.

Punkt 5, die ZF
Auf dem nachfolgenden Bild werden mit einem RX-Signal so um S5 die hellgrün gekennzeichneten Filter auf Maximum gezogen, das Demodulationsfilter im FM-Block auf bestes Audio und mit einer Handunke daneben das S-Meter anschliessend auf Vollausschlag (S9+40) eingestellt.

Damit wären wir erstmal durch.




 

RX

Mittlerweile hatten Stephan und ich so einige CB-Geräte aus dem Hause Grundig auf dem Tische und es zeigt sich, keines ist exakt wie das Andere. Jedes hat so seine „Mäckchen“!
Einige lassen sich recht gut auf 80 Kanäle einstellen, andere wieder nicht. An diesen aufkommenden Unterschieden arbeiten auch wir!

Ein Effekt, der hin und wieder vorkommen kann, ist, daß das Gerät empfangsseitig nicht auf allen Kanälen auf gute Empfindlichkeit getrimmt werden kann. Das liegt einfach an Serienstreuungen, die innerhalb des Empfangszweiges um die Filter L1, L2 und L3 zu finden sind. Das selektivste hierbei ist das L2 und manchmal ist es nicht breit genug, um an den Bandgrenzen noch vergleichbare Empfindlichkeit zu erzielen.
Ein paar Abstriche wird man immer machen müssen, denn der Aufwand, den gesamten Empfängereingang mit Kapazitätsdioden nachzuziehen, wäre zu groß. Aber auch das habe ich mal gemacht und das klappt recht gut! Davon später, es ist relativ einfach durchzuführen, wenn man es nur an L2, dem schärfsten Kreis durchführt.

Ein Faktor dieser Abstimmschwierigkeiten ist dabei, daß L3 sehr lose oder "spitz" an L2 über nur 1 Picofarad angekoppelt ist. Das ist auf 11 Meter Wellenlänge solange gut, wo es sich um einen schmalen Bereich geht, für das das Gerät ja konzipiert wurde. Sollte also ein Gerät sich weigern, auf den obersten und untersten Kanälen vergleichbar empfindlich zu sein, so kann man stufenweise diesen Koppelkondensator C8 von 1pF erhöhen bis auf ca. 3,9pF. Ein kleines Trimmerchen von max. 5pF geht auch und kann dann im Gerät verbleiben. Bei jeder Veränderung sind dann aber wenigstens L2 und L3 nachabzugleichen, denn durch die Veränderung des Koppelgrades verstimmen sie sich auch gegenseitig etwas.

Beim Abgleich des Empfängers ist natürlich ein Wobbelmeßplatz am besten geeignet, aber den haben sicher die wenigsten Funkbegeisterten unter uns. Man kann sich aber dank der hohen Empfindlichkeit des Empfängers behelfen, daß man den Filterzweig nach RX-Rauschen abgleicht (S-Meter-Ausschlag und Audiomäßig). Hierbei muß man alle Kombinationen der Filter ausprobieren, und zwar wie folgt:

• Fx Bandmitte
• Fy Bandanfang (ca. Kanal 50)
• Fz Bandende (ca. Kanal 30)

Als x, y und z sind dann jeweils 1, 2 oder 3 einzusetzen. Eine generelle Regel (F1 =K50, F2 =K1, F3 =K30) kann man aber nicht aufstellen, da sich jedes Gerät etwas unterschiedlich verhält. Hier muss man einfach probieren! Ich muss auch jedesmal probieren, welche Kombination am Wobbelmeßplatz eine gute Durchlaßkurve ergibt. Aber keine Bange! Der Empfängerzweig hat eine sehr hohe Empfindlichkeit und die geringen Verluste durch Verbreiterung der Durchlaßkurve bedeuten nicht, daß man weniger hört, außer man wohnt fernab jeder Zivilisation mit quasi null Grundrauschen. Die gute alte Grundig-Reihe schlägt heute noch in der Regel sehr viele andere Empfängerkonzepte. Oft kann man sogar beobachten, daß man kräftige Stationen aus der näheren Umgebung bis 3, 4 Kilometer schon hört, wenn man so ein kurzes Antennen-Verbindungskabel lediglich in die Grundig-Geräte anschließt und das andere Ende offen liegen läßt. Noch "besser" wird das, wenn man nur den Innenkontakt in die Antennenbuchse steckt und den Masseüberwurf nicht die Buchse berühren lässt.

Je nach dem, welche Station situationsbedingt auf dem Übertragungsweg Rauschen mitbringt, kann ich aber davon berichten, dass ich selbst hier in der Innenstadt Stationen empfangen kann, die teils noch unter S1 liegen wenn das S-Meter mal ruhig bleibt, aber rauschen dann sehr wenig! Das ist mit vielen modernen Geräten gar nicht mehr drin, da höre ich sie dann gar nicht erst.

Ein Funkfreund brachte mir mal seine Stabo XF9082 II Professional, dessen Empfänger schon von einer Fachwerkstatt und dem Vorbesitzer wegen seiner Empfindlichkeit gelobt wurde. Konnte ich nur bestätigen, der war in der Tat besser als der Durchschnitt der Grundig-Empfänger. Aber eben nur besser als der Durchschnitt! Die Grundig, die ich im Moment "bearbeite" ist empfängermässig mindestens ebenso ein absoluter "Knaller"! Dabei musste ich den Empfängereingangskreis gar nicht mal modifizieren. :O))




 

RX "nachgezogen"

Der kleinen Schaltung nach ist das sehr wenig Aufwand und ist schnell realisiert. Man braucht dieses im CB-Bereich als "puren Luxus" aber nur dann nachvollziehen, wenn der Spieltrieb nix weiter zum austoben hat oder der Eingangskreis anders nicht besser hinzubekommen ist. Als Kapazitätsdiode wird manche andere aus dem VHF/UHF-Sektor genausogut gehen, es muss keine BB211 sein. Es gibt einige, die ähnliche Daten aufweisen.

Beide folgenden Bilder beachtet, wie der Anschluss realisiert ist, bleibt nur noch der Neuabgleich des Eingangszuges.
L1 und L3 auf Bandmitte, eventuell später etwas gegeneinander verstimmen (Maximum bei K30 / K50) , das muss man ausprobieren.

Den Trimmkondensator auf etwa Hälfte voreinstellen und auf Kanal 1 (Bandmitte) das Filter auf Maximum ziehen.

Dann mehrmals nacheinander auf Kanal 41 den Trimmkondensator auf max. ziehen und auf Kanal 40 das Filter.
Da beide sich gegeneinander beeinflussen, muss man das so mindestens 3 mal hintereinander machen und man merkt dann, daß die Wege oder Winkel zum Nachstimmen sich verkleinern, bis sie schliesslich passen.

Logisch aber dennoch erwähnenswert ist, dass wenn der VCO aus welchem Grund auch nachgestimmt wird, dann auch L2 und der Trimm-C nach obigem Muster nachabgeglichen werden müssen, da sich die VCO-Spannung ändert und nicht mehr zum Eingangskreis passt.




 

VCO modif

Diese 2 Teile können ruhig "freifliegend" aufgelötet werden. Die grüne Leitung läuft aussen um die Hauptplatine herum und sollte mehrfach festgelegt werden. Ich habe das einfach mit ein paar Klecksen Heißkleber durchgeführt.

Der Widerstand entkoppelt zusammen mit dem Kondensator die Abstimmspannung und halten im Sendefall die HF aus den Kreisen heraus.




 

RX modif

Das kleine Stück Streifenleiter dient lediglich der mechanischen Stabilisierung.
Ich denke es ist gut genug zu erkennen, wo die Bauteile angeschlossen werden. Der oben gezeigte Schaltplanausschnitt dürfte die restlichen Fragen beantworten. Das gesamte C des Kreises wird HF-Mässig über C13 geschlossen.




 

TX

Der TX-Abgleich ist meist nicht so kritisch wie der RX-Abgleich.

L10 ist der Mischerkreis.

Genau wie im RX-Eingangskreis kann es sein, dass auch das Dreikreisfilter L11 - L13 nicht komplett das Band abdeckt.
Hier ist dann wie bei dem RX-Eingangsfilter die Kopplung anzuziehen, in dem man vorsichtig C59 (0,5pF) und C60 (1pF) etwas erhöht.
Es sollte reichen, C59 auf 1pF zu erhöhen und C60 auf 1,5 pF. Danach Filterzweig nachgleichen.
L11 auf K41 optimieren und L13 auf K40. L12 auf Bandmitte, also K1.
Wer einen Spectrumanalyzer hat, sollte auf Nebenwellenfreiheit nachgleichen. Normal sind die Nebenwellenanteile aber im Rahmen.
Alles nach L13 kann auf Bandmitte auf Leistung nachgeglichen werden. Der Senderverstärkerzweig ist erfahrungsgemäß dann total handzahm und neigt absolut nicht zu Nebenwellen, wenn man ihn auf maximale Leistung zieht.

Es wäre nicht ganz ohne Aufwand, den Dreikreisfilter mit Kapazitätsdioden nachzustimmen, wie es z.B. in der Stabo XF9082 gemacht wird (gutes Gerätchen aber sensibel und fragil!), aber technisch schlicht der Knaller.